Ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und die eigene Familie gründen – das sind die Zukunftsträume vieler Menschen. Schon immer hatten Menschen den Wunsch nach einem eigenen Zuhause und wer heutzutage den Hausbau plant, wird dies womöglich auch als Alterssicherung ansehen.
Der Hausbau bedarf jedoch so einiger Planung, da er unter Umständen auch Stolperfallen beinhaltet. Für die Folgen von Fehlern beim Hausbau gibt es genügend Beispiele. Im günstigsten Fall ärgert sich der Bauherr hinterher lediglich über die eine oder andere Kleinigkeit, im schlimmsten Fall wird es jedoch hinterher sehr teuer. Was sind also die schlimmsten Stolperfallen, die besser umgangen werden sollten, damit das Projekt Hausbau nicht scheitert?
Zu knapp kalkuliertes Baubudget
Der erste Fehler, den ein zukünftiger Bauherr begehen kann, ist es das Baubudget falsch einzuschätzen anzusetzen und in der Folge die Finanzierung zu klein zu bemessen.
Wer annimmt, dass es möglich ist, verschiedene Hausangebote ohne umfangreiches Fachwissen problemlos miteinander vergleichen zu können, irrt sich. Fakt ist, dass die meisten Hausanbieter in ihren Angeboten nur den reinen Grundpreis angeben und anschließend jegliche Nebenleistungen teuer während der Bauphase anbieten. Je nach Qualität des Inhalts der Baubeschreibung stellen Nachträge während des Bauens
ein großes finanzielles Risiko beim Hausbau dar. Daher ist eine umfangreiche Beratung bei der realistischen Planung des Baubudgets und der Baufinanzierung unerlässlich. Nicht immer ist ein Hausverkäufer dafür auch der richtige Ansprechpartner. Bauinteressenten sollten im Hinterkopf behalten, dass lediglich unabhängige Bauberater in der Lage sind, verschiedene Hausangebote realistisch zu vergleichen. Schließlich stehen externe Berater nicht unter Verkaufsdruck und haben demzufolge auch keinen Grund, mit ihrer Meinung hinter den Berg zu halten. Den Preis als Hauptkriterium beim Anbietervergleich anzusetzen ist ohnehin nicht optimal, da sich die Leistungsangebote mitunter gravierend voneinander unterscheiden. Das Gesamtpaket muss also für das gute Gelingen des Bauprojektes in erster Linie stimmen.
Überschätzung bei den Eigenleistungen beim Innenausbau
Gerade jüngere Bauherren neigen zu dem Glauben, dass der Innenausbau in Eigenregie Geld sparen würde. Allerdings wird dabei der Umstand vernachlässigt, dass jedes Gewerk beim Hausbau auch gewisse Kenntnisse und Fertigkeiten erfordert. Wer sich beim Bauen für die Erbringung von Eigenleistungen entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass in vielen Fällen der Innenausbau in Eigenleistung teurer werden kann, als wenn dieser vom Hausanbieter gleich mit erledigt wird. Dies liegt hauptsächlich an dem Umstand, dass die Materialien erst einmal angeschafft werden müssen, weshalb es oftmals für Privatpersonen teurer ist als bei einer guten Baufirma. Was in Eigenregie durchgeführt wird, kostet zudem Zeit, Kraft und oftmals auch Nerven. Zu bedenken ist ferner, dass alle selbst zu erledigende Aufgaben in der Freizeit ausgeführt werden müssen. In der Regel erledigt ein Fachmann seinen Job schneller, als es ein Laie tun kann. Hier sollte also abgewogen werden, ob sich die geplante Einsparung auch bei einer eventuell längeren Bauzeit noch rechnet, insbesondere wenn Bereitstellungszinsen und Mieten gezahlt werden müssen.
Bauinteressenten können oben genannte Stolperfallen umgehen, indem sie sich von einem unabhängigen Bauberater über den Umfang der Eigenleistung beraten lassen. Wichtig ist eine neutrale Abwägung der Umstände, um abstecken zu können, welche Bauleistungen vom Bauunternehmen ausgeführt werden und welche in Eigenregie erledigt werden können.
Die eigenen Vorstellungen und der Preis
Viele Bauinteressenten sehen das Haus auch als Statussymbol. Sofern Geld keine Rolle spielt, ist das zwar auch ohne Weiteres möglich, aber für Bauherren, die einfach nur ein gemütliches Eigenheim bauen wollen, ist dies keine Option. Die eigenen Vorstellungen vom Haus sollten realistisch an die finanziellen Möglichkeiten angepasst werden. Weiterhin sollte dabei stets im Auge behalten werden, dass Bedürfnisse sich im Laufe der Zeit auch ändern können.
Sehr wichtig ist es, bei den Baukosten realistisch zu sein. Natürlich wäre es schön, wenn man für 150.000 € ein Haus mit 120 m² Wohnfläche bauen könnte. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Ein Haus in dieser Größe ist unter 215.000 € kaum zu haben, denn die energetischen Anforderungen sowie die Baustoffpreise steigen regelmäßig. Wichtig ist es also, sich bei toll klingenden Offerten die Frage zu stellen, ob der Preis realistisch sein kann. Das Vorgehen ist mit dem Kauf eines Neuwagens zu vergleichen: Würde zum Beispiel ein neuer Ferrari unter 150.000 € angeboten werden, würde wohl der gesunde Menschenverstand jeden glauben lassen, dass dabei etwas nicht stimmen kann.
Ein Haus bauen ist ein umfassendes Projekt, dass viele Stolperfallen beinhaltet und welches nur dann gelingen kann, wenn alles umfassend geplant wird. Es ist zudem auch ein weitverbreiteter Irrtum, dass kleinere regionale Hausanbieter ihre Kunden individueller und somit besser beraten würden. Fakt ist, dass gerade kleinere Bauunternehmen nur dann wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie möglichst viele Aufträge bekommen, die sie in kürzester Zeit abarbeiten müssen. Hier ist Skepsis angebracht, da dieses Prinzip auch viele Baufirmen überfordern kann, wodurch es letztlich ebenso zu Mängeln beim Hausbau kommen kann.
Eine unabhängige Bauberatung kostet weniger Geld als sie einbringt. Schon die Tatsache, dass ein Dienstleister nicht für den Verkauf sondern für eine Beratung bezahlt wird, lässt darauf schließen, dass er frei von Zwängen beraten kann. Insbesondere beim Bauen ist dies von weitreichender Bedeutung. Gut beratende Bauherrn werden ihr Haus sehr wahrscheinlich stressfreier bauen als jene, die sich mit der Thematik kaum selbst beschäftigt, sondern sich auf den Hausverkäufer verlassen haben.