Thunderbird Twinspark zielt darauf ab, die Marktposition von Royal Enfield zu festigen und unterstreicht, dass das Unternehmen das Potenzial des Jugendsegments als Verbraucher erkennt. Es gibt keine erkennbaren Änderungen am Chassis-Design, da die neue UCE (Unit Construction Engine) perfekt zum bewährten Bullet-Rahmen passt. Die Karosserieteile und der Tank bleiben ebenfalls die gleichen wie beim Vorgänger.
Es gibt jedoch kleine, aber auffällige Änderungen in einigen Details. Der Kraftstofftank passt jetzt sauber auf das Fahrgestell ohne Königsketten Metallvorsprünge darunter. Schweißnähte sind sauber und gleichmäßig. Der vordere Kotflügel, die Scheinwerfer und die Instrumentengruppen sind die gleichen wie beim alten Thunderbird. Keine zweifarbige Lackierung oder grelle Aufkleber für den Tank oder die Seitenverkleidungen. Die verchromte Sozius-Rückenlehne der einteilig gestuften Sitzbank ist im Gegensatz zur Vorgängerversion nicht nur ein gedrehter und verdrehter Stahlstab, sondern ein formschönes Teil.
Es gibt zwei Twinspark-Embleme auf den Seitenwänden und einen Aufkleber auf der Soziusrückenlehne, aber es gibt keinen Hinweis auf die UCE. Die ergonomischen Mängel des auslaufenden Thunderbird werden etwas durch die Bereitstellung von klappbaren vorderen Fußstützen gemildert, die dabei helfen, das 168 kg schwere Fahrrad auf den Mittelständer zu hieven. Um Metall- und Übertragungsverluste zu sparen, befinden sich das Kettenrad und die Kette jetzt auf der rechten Seite, ebenso wie die gesamte hintere Bremsbaugruppe. Dadurch wirkt die linke Seite des Bikes schlicht und charakterlos.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings das kantige Design des UCE. Die matte silberne Oberfläche des Motors fühlt sich weniger anfällig für Rost und Korrosion an. Die großen 19-Zoll-Stahlspeichenräder stehen ganz in der Cruiser-Tradition und sind mit den üblichen MRF-Crossplys ausgestattet. Das Fahrrad fühlt sich bei Geschwindigkeit stabil an, obwohl Vibrationen ein Schreckgespenst sind. Dieser Thunderbird hält seine Linie bei starkem Bremsen. Die Thunderbird Twinspark Scheibenbremse vorne und die Trommel hinten sorgen für ausreichend Biss, das Rad kommt gleichmäßiger und schneller zum Stehen als die Vorgängerversion.
Die Fahrqualität war noch nie eine Stärke von Bullet und das Thunderbird Twinspark ist da keine Ausnahme. Die breiten Sitze und die bequeme Sitzposition sorgen für ermüdungsfreies Fahren. Mit seinem erhöhten Lenker und den nach vorne gesetzten Fußrasten ist dies kaum das Werkzeug für schnelle Kurvenfahrten. Aber der Tritthebel braucht einige Muskeln, um ihn zu drücken, und ist (wie üblich) ungeschickt positioniert. Gott sei Dank also für den Elektrostart. Die Gusseisenmotoren ebneten den Weg für die Magermotoren. Wie der Name schon sagt, integriert der neue UCE Motor, Getriebe und Kupplung. Das neue Setup ist durch den Wegfall einer schweren Antriebskette etwas effizienter. Die Integration von Motor und Getriebe erfolgte im eigenen Haus. Der Motor wurde von europäischen Designberatern im NVH-Kontext (Noise, Vibration and Harshness) abgestimmt.
Royal Enfield nennt diese neue Motorenplattform den „Motor des zukünftigen Wachstums“. Mit dem UCE will RE die Zuverlässigkeit des Thunderbird steigern. Das Ventilspiel der UCE zum Beispiel stellt sich automatisch durch die Verwendung von hydraulisch gesteuerten Stößelstangen ein und somit wird eine optimale Ventilsteuerung in allen Situationen aufrechterhalten. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Twinspark ist der automatische Dekompressor, der bei 250 U / min aktiviert wird, um Startprobleme zu beseitigen. Der Elektromotor ist auf der Innenseite des UCE-Motors platziert, um charakteristische Klemmkupplungsstörungen zu reduzieren.
Die neue UCE verfügt über eine überlegene Trochoid-Kreiselpumpe, die Öl mit höherem Druck pumpt und für eine bessere Kühlung sorgt. Dies führt zu einer besseren Effizienz und Zuverlässigkeit. Dieser neue Motor bringt 19,3 PS maximale Leistung bei 5250 U/min und 28 Nm Spitzendrehmoment bei 4000 U/min. Die völlig neue 6-Lamellen-Kupplung lässt sich mit geringem Kraftaufwand bedienen. Der Motor bietet ein spektakuläres Drehmoment im unteren Drehzahlbereich, aber das obere Ende fühlt sich schwach an. Das Verdienst ist dem Fünfganggetriebe zu verdanken, das dafür sorgt, dass der Thunderbird so brauchbar ist.
Der Motor dreht bis zu 5500 U/min ohne Anstrengung. Der Twinspark erreicht aus dem Stand 6 km/h in 5,8 Sekunden, fast eine Sekunde schneller als der Thunderbird der vorherigen Generation. 1 schaffte eine Höchstgeschwindigkeit von lo9 km/h. Ich wünschte jedoch, die Motorvibrationen wären besser kontrolliert. Der Thunderbird Twinspark lieferte auf unserer kombinierten Stadt- und Autobahnfahrt 42 km/h zurück, und das Cruisen mit konstanten 90 km/h steht auf seiner Agenda. Der Geräuschpegel des Motors ist ähnlich wie bei der Version mit AVL-Motor.
Der Twinspark wird mit dem Bazooka-Schalldämpfer ausgestattet sein, der den Schlag erheblich dämpfen wird. Aber Royal Enfield wird einen Aftermarket-Auspuff anbieten, der den Schlag löst und den Motor merklich ruhiger macht. Der alte Eisenblockmotor ist immer noch der Liebling von Bullet-Liebhabern, vor allem wegen seines Dröhnens. Aber überlegene Königsketten kaufen Technologie und höhere Zuverlässigkeit sind Aspekte, die kein Fahrradhersteller ignorieren kann. Die Thunderbird im Cruiser-Stil lenkte die Aufmerksamkeit der jüngeren Generation auf die Motorräder von Royal Enfield.
Das Thunderbird Twinspark ist leichter und sparsamer als jedes andere Royal Enfield Fahrrad. Mit einem Einspritzmotor, der in Europa zum Verkauf bereit ist, hat Royal Enfield scheint daran interessiert zu sein, seinen Marktanteil zu erhöhen. Der Thunderbird Twinspark kostet jedoch über 1.000 Rupien, was definitiv nicht jedermanns Sache ist. Die Thunderbird Twinspark markiert jedoch den Eintritt von Royal Enfield in eine stärker technologieorientierte Arena.